24.4.2018 – Update zum BBA 2018

Soma Analytics sei von der Stimmanalyse durch die Kelaa-App abgerückt

Kurz nach der Verleihungsgala der BBAs veröffentlichte Johann Huber von Soma Analytics einen Brief auf ihrer Webseite, worin er unter anderem erklärt, dass die Firma aus Datenschutzgründen bereits von der Stimmanalyse abgerückt wären und dies auf der Webseite nachgebessert würde. Laudator Peter Wedde erklärt, dass der Tabubruch an sich ausgezeichnet wurde und die Verarbeitung von Gesundheitsdaten durch den Arbeitgeber viel zu weit ging.

Genauer gesagt hat Geschäftsführer Johann Huber den Brief auf der Soma-Webseite veröffentlicht (den Link finden Sie auf der Jahrbuch-Webseite). Er erklärt darin, dass die Idee entstand, als ein Freund an einer arbeitsbedingten Depression erkrankte. Daraufhin habe er mit einem Kollegen die App entwickelt, um „Arbeitnehmern, Konzernlenkern und Unternehmern ein validiertes Werkzeug an die Hand zu geben, um stressbedingte Erkrankungen Vergangenheit werden zu lassen. ... Sorgsam erhobene Daten sind dazu unerlässlich. Es steht außer Frage, dass dies im Einklang mit bestehenden und neuen Datenschutzrichtlinien und -gesetzen erfolgen muss.“

Deshalb seien sie von der Stimmanalyse durch die Kelaa-App inzwischen auch wieder abgerückt. Die Texte auf der Webseite, in denen davon die Rede war, seien veraltet – dies werde er unverzüglich nachbessern. Sämtliche Hinweise in den Datenschutzerklärungen sind inzwischen verschwunden, lediglich ein Blog-Eintrag „Voice Analysis Added to Kelaa Mental Resilience“ aus dem Juli 2017 ist zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Jahrbuches immer noch online zu finden.

Sie wären gerne persönlich gekommen, schreibt Herr Huber weiter, unsere Einladung sei – wie unsere Recherchen – aber sehr kurzfristig gewesen. Die Statue könnten wir gerne ins Büro nach London schicken. „Wir würden den Pokal in unserem Büro aufstellen als Erinnerung für unsere Mitarbeiter, dass Datenschutz weiterhin absolute Priorität ist.“

Laudator Peter Wedde: „Was Herr Huber offensichtlich nicht verstanden hat, ist, dass wir mit diesem BigBrotherAward einen Tabubruch ausgezeichnet haben. Den Tabubruch, dass nach den Plänen von Soma Gesundheitsdaten in personenbeziehbarer Form mit dem Arbeitgeber geteilt werden – Anonymisierung funktioniert hier nämlich nur bedingt. Dass Premium-Anwender der Kelaa-Software werbewirksam und ohne Widerspruch durch Soma überlegen dürfen, ob eine Firma „mit ihren Angestellten an deren Schlafverhalten arbeiten“ könne, geht einfach zu weit.

Wir haben die Statue nicht nach London versendet. Wir übergeben Originale nur, wenn ein Preisträger sich während oder nach der Preisverleihung einem persönlichen Gespräch mit uns stellt. Übrigens schickt mir Soma Analytics seit der Laudatio regelmäßig Newsletter mit Seminarangeboten. Ich kann mich nicht erinnern, dem zugestimmt zu haben.“

Zu Preisträger
Jahr

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