Erfolgsgeschichte

Seit 2000 organisiert Digitalcourage die BigBrotherAwards in Deutschland
Rena Tangens am Redner.innenpult. Links daneben die Datenkrake.

Seit 2000 organisiert Digitalcourage die BigBrotherAwards in Deutschland, „die Oscars für Überwachung“ (Le Monde). Durch die BigBrotherAwards wurden u.a. die Payback-Karte als Datensammelkarte, die Urintests an Auszubildenden bei der Bayer AG, die Machenschaften beim Mautsystem von TollCollect und Tchibos schwunghafter Handel mit Kundendaten bekannt gemacht. Außerdem haben wir aufgedeckt, dass die Metro Group RFID-Chips in den Kundenkarten versteckt hatte und nachgewiesen, warum Facebook gefährlich ist. Auch die Überwachung von Mitarbeiter.innen rutscht immer wieder auf unseren Radar – so haben wir beispielsweise die Beschäftigten bei Lidl und H&M aufklären können, welche privaten Informationen ihre Arbeitgeberinnen über sie sammeln. Die Modekette H&M erhielt zwei Wochen nach der Preisverleihung übrigens einen Bußgeldbescheid in Höhe von 35.258.707,95 Euro (in Worten: über 35 Millionen) für diese Vergehen.

Die BigBrotherAwards sind dabei oft ihrer Zeit voraus. Als Rena Tangens und padeluun im Jahr 2013 forderten „Google muss zerschlagen werden“, war das eine radikale Forderung, die erst 2014 auch von Politiker.innen und Journalist.innen aufgegriffen wurde. Inzwischen haben mehrere Big-Tech-Unternehmen einen BigBrotherAward von uns erhalten, denn wir scheuen uns nicht, dicke Bretter zu bohren. Auch die treuen Fans datenschutzkritischer Unternehmen bleiben nicht verschont und so verliehen wir im Jahr 2020 einen Award an die (damalige) baden-württembergische Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, für ihr Vorhaben Microsoft 365 in die Bildungsplattform des Landes einzubinden. Durch die hohe Aufmerksamkeit für das Thema fanden sich schnell weitere Kritiker.innen dieser – mit Verlaub – Schnapsidee und letztlich ist der Einsatz dieser Software an Schulen in Baden-Württemberg verboten worden. In anderen Bundesländern wird darüber noch diskutiert, aber auch hier zeigt sich wieder: Wenn die Steine erst einmal ins Rollen gebracht wurden, können sie an Fahrt aufnehmen.

Seit den Enthüllungen von Edward Snowden sind die BigBrotherAwards keineswegs entbehrlich geworden. Jedes Jahr legen wir erneut den Finger in die Wunde und setzen Maßstäbe. Damit wirken wir in Gesellschaft und Politik.

Ein Blick auf Erfolge der BigBrotherAwards zum 20-jährigen Jubiläum: 20 Jahre BigBrotherAwards

Über die BigBrotherAwards

Spannend, unterhaltsam und gut verständlich wird dieser Datenschutz-Negativpreis an Firmen, Organisationen und Politiker.innen verliehen. Die BigBrotherAwards prämieren Datensünder in Wirtschaft und Politik und wurden deshalb von Le Monde „Oscars für Datenkraken“ genannt.

Ausgerichtet von (unter anderem):

BigBrother Awards International (Logo)

BigBrotherAwards International

Die BigBrotherAwards sind ein internationales Projekt: In bisher 19 Ländern wurden fragwürdige Praktiken mit diesen Preisen ausgezeichnet.